Märkische Allgemeine Zeitung vom 17.09.2001 (Neues Granseer Tageblatt)

Autor: Jörn Gundel


Rekordverdächtiges Meeting LEICHTATHLETIK /
8. Internationale Löwenspiele regenfrei und erfolgreich

Entgegen allen Vorhersagen wurden die 8.Internationalen Löwenspiele doch wieder ein Rekordfestival. Mit 646 Starterinnen und Startern, die 41 Vereine und Schulen repräsentierten, waren so viele Leichtathleten dabei, wie nie zuvor in der Geschichte dieses Meetings. Und die Veranstalter vom Löwenberger SV mussten, oder besser durften, auch wieder etliche Sonderpreise für Stadionrekorde herausgeben. Die überraschend guten Witterungsbedingungen ließen zudem so manchen Besucher zu dem Schluss kommen, dass Petrus wohl ein Löwenberger sein muss.
Wie fast überall auf der Welt, so begann auch das Löwenberger Meeting mit einer Minute des Gedenkens an die Terroropfer auf aller Welt.
Danach aber zeigten die Athleten, dass sie sich wohl erschüttern, nicht aber aus der Bahn werfen lassen. Trotz heftigen Gegenwindes sorgte Michael Möller vom Weißenseer SV Rot-Weiß mit 11,52 s für ein hervorragendes 100-m-Resultat in der männlichen Jugend A. Auch ein junger LSV-Athlet konnte sich auf der Sprintstrecke hervortun. Alexander Liese, der allerdings letztmalig im Trikot der Gastgeber antrat, gewann über 75 m in 9,53 s. Damit verfehlte er seinen eigenen Landesrekord der AK M 13 nur um 0,14s.
Der Wind sollte am Sonntag auch noch ins Geschehen eingreifen, denn die phantastischen 11,81 s, die der Rathenower Christian Heye im 100-m-Finale der Schüler A lief, werden wegen des geringfügig zu starken Rückenwindes (2,16 m/s) nicht in die Rekordlisten Eingang finden. Schon im Vorlauf hatte Christian unter regulären Bedingungen mit 12,02 s allerdings einen neuen Stadionrekord aufgestellt. Einen Landesrekord erzielte André Bauer von der LG Märkisch-Oderland im Speerwerfen der Schüler B. Eine wahre Medaillenflut ging in Löwenberg auf die Athleten nieder.
Auch die 256 Goldplaketten, die im Verlauf der beiden Tagen den Siegerinnen und Siegern um den Hals gehängt wurden, sind rekordverdächtig.
Für sportliche Paukenschläge wollte wieder einmal Grzegorz Balkowiec vom WLKS Siedlce aus dem polnischen Partnerkreis sorgen. Der B-Jugendliche, der im Vorjahr mit 2,00 m im Hochsprung für das Highlight gesorgt hatte, konnte sich bei seinen Starts zwar souverän durchsetzen, doch die 6,80 m im Weitsprung sowie die 1,95 m im Hochsprung (an 2,01 m scheiterte er knapp) konnten seine letztjährigen Resultate nicht in den Schatten stellen. Es bleibt ihm aber die Hoffnung, bei seinen nächsten Starts in Löwenberg, die Bestenlisten der Jugend A durcheinander zu wirbeln.
Rekordverdächtig war einmal mehr auch das Wirken der Löwenberger Kampfrichter, Helfer und Organisatoren.
Bürgermeister Bernd-Christian Schneck hatte schon bei der Eröffnung Vorschusslorbeeren verteilt. Und die Gastgeber wurden diesem vorweg genommenen Lob auch wieder gerecht. Die Probleme, die noch am ersten Tag in der Auswertung aufgetreten waren bekamen die fleißigen Löwenberger ebenso in den Griff, die die zeitweiligen Engpässe in der Versorgung ("Es ist unglaublich, wie viel die hier verputzen.") und in der medizinischen Erstversorgung. Anregungen und Motivation für die 9. Löwenspiele haben die Gastgeber jede Menge bekommen.